Halverder Krippe

Pünktlich zum Fest steht auch die Krippe der St. Peter und Paul Kirche
Die fleißigen Hände von Maria Lammers (v. l.), Lukas Lammers, Rainer Tebbe und Josef Lammers stellten die Halverder Krippe pünktlich zu Weihnachten fertig. Es fehlen Wolfgang Krieger und Bernd Lammers, die ebenfalls tatkräftig mit anpackten.

 

Von Hannah Dürken – zuerst erschienen in der IVZ – mit freundlicher Genehmigung

 

Die St. Peter und Paul Kirche kurz vor Weihnachten: Es wird gehämmert, gebohrt, gesägt und ein intensiver Duft von Tannengrün liegt in der Luft. Schon seit dem frühen Morgen sind die fleißigen Tischler und Helfer am Werk, damit die große Krippe an einem Tag aufgebaut werden kann.

„Dieses Jahr sind wir aber wirklich schnell“, bemerkt Josef Lammers am Nachmittag, als sie bereits in ihren Grundzügen steht, sechs deckenhohe Tannen den Altarraum zieren und der Boden übersäht mit Tannennadeln und Werkzeug ist. „Zum Glück müssen wir hier später nicht auch noch putzen“, scherzt der Tischler. Die jährliche Aufgabe des Krippen Auf- und Abbaus habe er von seinem Vater Bernhard Lammers geerbt: „Damals gab es hier auch noch keine Heizung, da musste mit Handschuhen gearbeitet werden“, erinnert er sich. Ohne kalte Hände zu bekommen, werkelt Lammers heute gemeinsam mit seiner Frau Maria und Sohn Lukas an der Konstruktion. Auch Wolfgang Krieger, Rainer Tebbe und Bernd Lammers packen tatkräftig mit an.

Als erstes wird jedes Jahr das mehretagige Grundgerüst aus dicken Holzbrettern zusammengehämmert. Dies ist so stabil, dass es die Handwerker bei ihrer Arbeit auf der Krippe tragen kann. Separate Holzträger halten besonders schwere Figuren, wie zum Beispiel den größten Engel am Himmel. Hütten und Höhlen aus Holz, Pappe und Leim finden ihren Platz vor einer in Grautönen bemalten Leinwand, die die Felsen von Bethlehem nachahmt. Stroh und Waldmaterialien geben der Szenerie den letzten Schliff, bevor die Gipsfiguren vom Dachboden der Sakristei geholt werden. Aber nicht vor dem 24. Dezember! Darauf wurde Lammers in der Vergangenheit schon von den Halverder Dorfbewohnern hingewiesen, als der Esel einmal zu früh ihn Bethlehems Krippe eingezogen war.

Die Krippenfiguren wurden 2004 zuletzt restauriert und auch sonst muss die Krippe an verschiedenen Stellen immer wieder ausgebessert werden. Kein Wunder, denn mittlerweile ist sie schon fast neunzig Jahre alt. Ab 1932 machte Karl Schnittker Senior es sich zur Lebensaufgabe, Halverde jährlich eine große Krippe zu bauen. Diese Aufgabe übernahm sein Sohn Karl Junior von ihm und gab sie schließlich an Josef Lammers Vater Bernhard weiter. „Diese Tradition würde ich irgendwann gerne fortführen“, erklärt Lukas Lammers, der schon heute von seinem Vater regelmäßig in den Krippenbau eingebunden wird. Deshalb weiß er auch von einigen Tricks, dank denen die 3,5 mal 6 mal 6 Meter große Krippe überhaupt in den Altarraum passt: so verliert zum Beispiel Apostel Paulus für den Aufbau jedes Jahr seine rechte Hand.

Die Krippe zeigt auf ihren verschiedenen Ebenen einerseits die Verkündung an die Hirten von einer Engelsschar sowie im unteren Bereich den Stall zu Betlehem. Am Heiligen Abend wird der Besuch der Hirten inszeniert, während sich die drei Könige mit Kamel und Gefolge erst ab dem 6. Januar auf den Weg zum Christuskind machen.

Noch bis Maria Lichtmess, dem letzten Fest der Weihnachtszeit am 2. Februar, kann die Krippe in der Halverder Kirche bewundert werden.