Vortrag zum Feuerwehrjubiläum 2025
Josef Lammers hält beeindruckenden Vortrag beim Feuerwehrjubiläum 2025
Die Freiwillige Feuerwehr Halverde feiert in diesem Jahr (2025) ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 100 Jahren stehen die Kameradinnen und Kameraden im Dienst der Sicherheit der Gemeinde.
Eingebettet in die Jubiläumsfeierlichkeiten war der Umzug ins neu erbaute Feuerwehrgerätehaus. Höhepunkt war der Tag der „offenen Tür“.
Lang war die Liste der Gäste, die der Einladung zum Kommersabend am 26.09.2025 gefolgt waren.
Nach dem alle offiziellen Gratulanten ihre Grußworte überbracht hatten, lud Tischlermeister Josef Lammers die Gäste zu einem Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre Feuerwehr Halverde ein.
Seine in Reim gehaltenen Erinnerungen trafen den Geschmack der Zuhörerinnen und Zuhörer. Sie dankten ihm mit langem Beifall und Standig Ovations.

Hier seine Rede:
Einen Zettel hat man mir gegeben,
den soll ich laut und deutlich vorlesen,
dabei ist das Schreiben und das Lesen
nie meine Stärke gewesen.
In früheren Jahren hatte sich immer mal wieder ein Feuer entzündet,
darum wurde vor einhundert Jahren eine freiwillige Feuerwehr Halverde gegründet.
Holzschuhe mit Gamaschen, Ledereimer, Einreißhaken, Pickelhaube aus Kaiserzeiten,
so ausgerüstet die Kameraden damals zur Brandstelle eilten.
Mit einer Handdruckspritze gezogen von einem Pferdegespann,
so fing alles vor einhundert Jahren ganz bescheiden an.
Damals hat ein Feuer oft solange gebrannt
bis es keine Nahrung mehr fand.

1959 wurde das Gerätehaus am Voltlager Damm gebaut.
Einer jungen Mannschaft die Aufgaben der Feuerwehr anvertraut.
Ein neuer VW Bulli angeschafft
mit Trupp-Besatzung und einer TS 8.
Von nun an wurde auch an den Feuerwehr-Wettkämpfen teilgenommen,
hin und wieder auch einen Pokal gewonnen.
Mit Benefizveranstaltungen von der Feuerwehr organisiert,
damit das Hopstener Krankenhaus weiter existiert.
Doch über den Fortbestand des Hopstener Krankenhauses
wurde vom Gesundheitsminister negativ entschieden.
Darum ist das Geld in der FW Gemeinschaftskasse geblieben.
Für dieses gesammelte Geld
wurde die erste Rettungsschere bestellt.
An jedem ersten Donnerstag im Monat fand ein Dienstabend statt.
Et wörd gekürt von dütt un von dat aber den ganzen Obend bloß up Halverder Platt.
Vom Katastrophenschutz wurde uns ein Unimog zur Verfügung gestellt,
für diesen Unimog gab es noch Wartungs- und Pflegegeld.
Der Unimog ausgestattet mit Allrad und Funk
und einen 800 Liter Tank,
einen Unimog mit 800 Liter Wasser sofort zur Stelle.
Mit diesem Unimog sind wir gefahren vor genau 50 Jahren
zum Wald-und Heidebrand nach Celle.
Scheuen bei Eschede war unser Einsatzort.
Wir von der Halverder Wehr waren mit 11 Mann dort.
Aufgrund dieser Katastrophe ist man hier zusammengekommen,
wie wir hier, im nördlichen Kreis, so etwas in den Griff bekommen.
Des FW-Gerätehaus am Voltlager Damm wurde viel zu klein,
es passten nicht mehr alle Fahrzeuge und Mannschaften rein.
So folgt dann endlich ein Ratsbeschluss,
dass ein komplett neues Haus in Halverde gebaut werden muss.
So wie es jetzt hier steht, auf diesen Plan einigte man sich.
Am 19.09. 2023 der erste Spatenstich.
Die Fundamente waren schon lange bereits gegossen,
der Rohbau verhältnismäßig schnell hochgezogen.
Doch dann kam eine lange Pause,
man sagte uns, das sei wegen der Preise.
Unter vorgehaltener Hand wurde gemunkelt und spekuliert,
ob der Rene Benko hier hat investiert?
Mit einem Plakat, mit roter Schrift auf weißem Grund,
so tat man seinen Unmut kund.
Dieses Plakat es hat gefruchtet,
selbst die IVZ hat berichtet.
Im Rathaus hat Ludger seine Stimme erhoben:
„Der Eröffnungstermin wird nicht verschoben“.
Von nun an ging es zügig weiter.
Hand in Hand, die Handwerker, Architekten und Bauleiter.
Gearbeitet wurde von früh bis spät
mit leichtem und auch schwerem Gerät.
Was das Haus kostet zum guten Schluß,
wer es dann auch noch bezahlen muss,
ich weiß es nicht, ich will es auch gar nicht wissen.
Sicher ist auf jeden Fall, das Haus wird nicht wieder abgerissen.
Ich will jetzt nicht weiter tadeln und lästern,
das alles ist ja bereits Schnee von gestern.
Wir von der Halverder Feuerwehr können nur noch Danke sagen.
Wir bedanken uns bei allen die dazu beigetragen,
die uns dieses tolle Haus hier hingestellt.
Ein Haus, das über hundert Jahre hält.
Bedanken im Namen aller, die nach dem Leitspruch:
helfen, retten, löschen, bergen,
dieses Haus mit Leben füllen werden.
Das Haus ausgestattet mit modernster Technik und etlichen hilfreichen Funktionen,
gebaut für die nächsten Generationen.
Manch andere Wehr neidisch zu uns blickt,
wie habt ihr das im kleinen Halverde bloß hingekriegt.
Das war`s gewesen, was ich hatte vorzulesen.
Etwas noch in eigener Sache.
Ich hoffe, dass ich jetzt keinen Fehler mache:
„Die Löscheinheit Schale und die Löscheinheit Halverde
sehen sich als Stützen unter dem Dach der gemeinsamen
Feuerwehr Hopsten wohl in der Pflicht.
In der Wehrführung vergesst das bitte nicht,
weil ohne diese Stützen das Dach zusammen bricht.
“Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.
Wie in Halverde guter Brauch:
Ein dreifach kräftiges: Gut Schlauch!
Danke!


