Impuls am 24. April: Eine Ostergeschichte

Eine österliche Geschichte

Ein Fluss wollte zum Meer , so wie alle Flüsse es wollen.
Aber dazwischen lag die große Wüste.
Als der Fluss den Wüstensand sah und die Größe der Wüste,
da wurde dem Fluss angst und bange:
Durch die heiße, lange und trockene Wüste – das schaffe ich nie.
Die Wüste wird mich austrocknen und zerstören.
Die Sonne wird mich vernichten.
Ich werde sicher nicht weit kommen,
und bald wird nur noch ein stinkender Sumpf von mir übrig bleiben.

Der Fluss wusste nicht, wie er sein Ziel erreichen sollte.
Da hörte er eine Stimme, die ihm sagte:
Vertrau dich der Wüste an.
Wenn du zum Meer willst,
wenn du das große Ziel deines Lebens errreichen willst,
kannst du auf keinen Fall bleiben wie du bist.
Du musst dich verändern.
Aber das Wesentliche an dir wird bestehen bleiben.

Nach langem Zögern vertraute sich der Fluss der Wüste an,
und er wagte es, in die tödliche Wüste hineinzufließen.
Der Fluss wurde wegen der Hitze zu Dunst,
und der Dunst stieg hinauf zu den Wolken.
Der Wind wehte die Wolken über die heißen Sandflächen hinweg.
Als frischer Regen kam er am Ende der Wüste wieder auf die Erde herab.
Aus dem Regen wurde wieder ein Fluss,
schöner und frischer als je zuvor.
Und an seinen Ufern wuchs das schönste Leben:
Pfanzen und Sträucher, Blumen und Bäume.
Vergnügt strömte der Fluss dem Meer zu.
Er war froh und glücklich darüber,
dass er sich verwandeln lasssen hatte
und so sein großes Ziel erreichen konnte.


Aus den Bardeler Fastenmeditaion

Eingereicht von Birgit Rövekamp-Bruns